Wenighösbach im Spiegel der Presse 29.10.1879

Nachdem bereits in einem der Bände des Geschichtsvereines Hösbach mit dem Titel: „Hösbach in der Presse von anno dazumal“ von der Unterafferbacher Kerb von 1889 als einem gefährlichen Pflaster berichtet wurde, scheint ein weiterer Bericht von einem schlimmen Vorfall auf der Kerb, der sich 10 Jahre zuvor ereignete, dies zu bestätigen.  

Beobachter am Main vom 29.10.1879

Vom Vorspessart, 28. Okt.

Eine eigenthümliche Feuerwehr-Uebung kam am vergangenen Sonntag in Unterafferbach vor. Dort wurde nämlich Kirchweihe gefeiert, wobei Tanzmusik nicht fehlen durfte. Gegen Abend kam nun die freiw. Feuerwehr von Wenighösbach aus Damm zurück, wo sie dem 10jährigen Stiftungsfeste der dortigen Feuerwehr beiwohnte. Dieselbe nahm ihren Heimweg über Unterafferbach, um doch auch am Kirchweih-Vergnügen Antheil zu nehmen. Nachdem dieselbe eine Zeit lang sich in der Wirthschaft des P. Kraus gütlich gethan und von den Strapazen des Tages ausgeruht hatte, begab man sich in das Tanzlokal des Wirthes Maidhof. Einige Feuerwehr-Mitglieder betheiligten sich am Tanze und zwar in ihrer Ausrüstung mit den Feuerwehr-Beilen an der Seite. Da sie auf erfolgte Aufforderung diese Waffen nicht weglegten, so entstand bald ein Wortwechsel, welcher schnell in Thätlichkeiten überging. Man griff zu den Messern, was zur Folge hatte, daß 2 junge Männer von Unterafferbach tödtlich getroffen zusammenstürtzten. Der eine davon ist heute Nacht seiner Verwundung bereits erlegen und am Aufkommen des anderen wird sehr gezweifelt. Das ist wieder ein trauriger Beweis von den schlimmen Folgen der Tanzmusiken, zeigt aber auch, wie leicht die freiw. Feuerwehr ihren Beruf vergessen kann, besonders, wenn hochmüthige Leute darunter sind, denen es weniger um die Erfüllung ihres ernsten Berufes zu thun ist, als vielmehr darum, sich sehen zu lassen und, wie man sagt, ein Männchen zu spielen. Daß der wahre Beruf der Feuerwehr ein schwerer und ernster ist, das weiß Jedermann zu würdigen, aber auch um so größere Mißbilligung finden solche Ausschreitungen! – (Wie wir hören, soll bereits Einer als der That Beschuldigte in die hiesige Frohnveste eingebracht worden sein.)

Wenighösbach im Spiegel der Presse 17.10.1888

Wir möchten an dieser Stelle ab sofort Zeitungsnotizen aus vergangenen Tagen, speziell über Wenighösbach vorstellen.

Welch hohe wirtschaftliche Bedeutung der Obstanbau für unsere Großeltern und Urgroßeltern hatte, mag folgende kurze Nachricht aus dem „Beobachter am Main“ verdeutlichen.

Beobachter am Main vom 17.10.1888

Wenighösbach, 15. Okt. Mit einer Fuhre gebrochenen Obstes nach Frankfurt unterwegs stürzte der Landwirth Andreas Staab II. vorgestern Abend unterhalb Stockstadt und erlitt bei diesem Fall einen linken Armbruch. Herr A. Staab, ein fleißiger und tüchtiger Oekonom von hier, wird deshalb von sämmtlichen Ortsangehörigen bedauert.

Wie Andreas Staab II. nach Frankfurt gelangte, geht aus dem kurzen Bericht leider nicht hervor, höchst wahrscheinlich benutzte er ein Pferdefuhrwerk. Das bedeutete für ihn eine Tagesreise von 8 -10 Stunden Dauer. Eine solch lange Fahrt auf sich zu nehmen lässt daher unschwer auf gute Erlöse aus dem Verkauf der Äpfel schließen.

Auch wenn Apfelbäume auch heute noch einen prägenden Bestandteil unserer Landschaft bilden, so hat der Obstanbau in unserer Gegend schon seit Jahren nur noch geringe wirtschaftliche Bedeutung.

Ganz anders war dies, nicht nur in Wenighösbach, im 19. Jahrhundert und noch bis in die 1960er Jahre der Fall.

In dem kleinen Dorf mit ca. 650 Einwohnern gab es damals nicht weniger als sechs Keltereien. Neben den beiden Gastwirtschaften und in der Kelterei E. Bergmann standen noch drei weitere Keltern als Nebenerwerb in bäuerlichen Anwesen.

Herzlichen Dank an Waltraud und Helmut Henkel, die historische Zeitungsartikel in jahrelanger Fleißarbeit aus div. Archiven zusammen getragen haben und uns diese freundlicherweise in digitaler Form zur Veröffentlichung an dieser Stelle zur Verfügung gestellt haben.

Eine Zusammenfassung der Zeitungs Ausschnitte wurde in drei Bänden unter dem Titel: „Hösbach in der Presse von anno dazumal“ vom Geschichtsverein Hösbach herausgegeben.

Die Mitgliedskarte

In der Mitgliedschaft des Vereins für Heimatpflege Wenighösbach e.V. ist gleichzeitig auch eine kostenlose Mitgliedschaft im Verein „Spessartbund e.V.“ integriert.

Der Spessartbund wiederum ist dem Deutschen Wanderverband angegliedert.

Der Deutsche Wanderverband gibt eine Mitgliedskarte aus, mit der man an vielen regionalen wie auch an überregionalen Stellen Rabatte und Preisvorteile bekommt. Eine Übersicht dieser Angebote finden Sie auf dieser Seite.

 

Lokale Geschäfte:

Intersport Wolfstätter – Obernburg

Sport Schädlich – Aschaffenburg

Sport Dildey – Lohr

Wander & Freizeitmode Bauer – Leidersbach

Überregionale Geschäfte:

Maifeier an der Alten Scheune

Nachdem der traditionelle Platz vor der Schule dieses Jahr wegen der Baustelle nicht zur Verfügung stand, haben wir kurzerhand den Ort an unsere Alte Scheune verlegt.

Trotz ungemütlichem, windigen Wetter – vielleicht schon die ersten Vorboten der Eisheiligen – kamen trotzdem zahlreiche Gäste aus dem ganzen Dorf zusammen um ein paar schöne Stunden mit uns zu verbringen.

Gegen 19:00 spielten die Jochbachtaler auf und stimmten uns mit „Der Mai ist gekommen“ auf die frühjahrliche Jahreszeit ein.

Bratwurst und Steakbrötchen vom Holzkohlegrill sowie frische Getränke sorgten dafür, dass sich die Gäste bis tief in die Nacht hinein wohl bei uns fühlten und im Ambiente der Scheune den Mai begrüßten.

Herzlichen Dank allen Besuchern und vor allem allen Helfern, ohne die die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre!

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