Wenighösbach im Spiegel der Presse – 13.01.1933

Beobachter am Main vom 13.1.1933 

Wenighösbach,

12. Jan. Aus den Aufzeichnungen der an hiesiger Schule von ihm versehenen Wetter-Beobachtungsstelle teilt Oberlehrer Kraft für das Jahr folgende interessante Einzelheiten mit:

Die an 121 Tagen verzeichneten Niederschlags-Mengen erreichten eine Gesamthöhe von 79,2 Zentimeter.
11 Tage brachten Gewitter mit Regen, Kiesel und Schnee.
Die regenreichsten Monate waren der Oktober mit fast 14 Zentimeter und der Mai mit 12 Zentimeter Regenmenge; der 22. August war der Tag mit 3,4 Zentimeter höchster Regenmenge. Der regenärmste Monat war der Februar mit nur 7 ½ Millimeter Regenmenge.
Das Thermometer verzeichnete am 16., 19. und 20. August die höchste Jahrestemperatur mit 40 Grad Celsius Wärme (in der Sonne), während es die niedrigste Temperatur mit 19 Grad Kälte am 2. Januar anzeigte.

Anmerkung:

Hier ist ein Vergleich der Wetterdaten für Wenighösbach für die Jahre 2024 und 1933:

20241933
Gesamtniederschlag (mm)685792
Anzahl Regentage167121
Regenreichster MonatMai: 74 mm; Oktober: 67 mmOktober: 140 mm; Mai: 120 mm
Regenärmster MonatNovember: 45 mmFebruar: 7,5 mm
Höchste Temperatur (°C)38,440 °C (16., 19., 20. August)
Niedrigste Temperatur (°C)-13,1-19 °C (2. Januar)
Durchschnittliche Temperatur (°C)ca. 11,9Nicht verfügbar
Extreme WetterereignisseKeine spezifischen Angaben11 Tage mit Gewittern (Regen, Kiesel, Schnee)


Zusätzliche Informationen zu 2024:

Mittlere Temperatur: Monatlich variierend von 3,6 °C (Januar) bis 20,9 °C (August)
Mittlere Höchstwerte: Bis zu 26,8 °C im August
Mittlere Tiefstwerte: Bis zu 15,0 °C im August
Absolute Höchstwerte: Bis zu 38,4 °C im Juli
Absolute Tiefstwerte: Bis zu -13,1 °C im Dezember

Zusätzliche Informationen zu 1933:

Gewittertage: 11 Tage mit Gewittern, die Regen, Kiesel und Schnee brachten
Höchste Jahrestemperatur: 40 °C an mehreren Tagen im August
Niedrigste Jahrestemperatur: -19 °C am 2. Januar

Dieser Vergleich zeigt, dass das Jahr 1933 insgesamt mehr Niederschlag aufwies als 2024, jedoch weniger Regentage verzeichnete. Die Temperaturen im Jahr 1933 erreichten stärkere Extreme sowohl nach oben als auch nach unten im Vergleich zu 2024.

Text: Ferdi Sauer
Edit/Vergleichsdaten: Stefan Sauer

Wenighösbach im Spiegel der Presse – 11.01.1895

Aschaffenburger Zeitung vom 11.1.1895  

Wenighösbach, 09. Jan

Der gestrige Tag war für die hiesige Gemeinde ein Festtag seltenster Art: denn es fand dahier im Schulsaal unter Anwesenheit der hiesigen Gemeinde- und Kirchenverwaltung, der hochw. Geistlichkeit und mehrerer Herren Bürgermeister der Umgegend durch Herrn Regierungsrath und Bezirksamtmann Priester von Aschaffenburg die feierliche Ueberreichung der durch Se. k. Hoh. Prinz-Regenten an unseren Bürgermeister und Landrath Hrn. Andreas Staab gnädigst verliehene Silberne Verdienstmedaille der bayerischen Krone statt, an welchem Festakt die ganze Gemeinde herzlichen Antheil nahm.

In kerniger, zu Herzen gehender Ansprache gedachte Hr. Regierungsrath Priester der vielen Verdienste unseres Bürgermeisters und Landraths Staab seit seiner nahezu 35jährigen Amtsthätigkeit in hiesiger Gemeinde und betonte u. a. auch, daß durch seine Mitwirkung der religiöse, sittliche Sinn der Gemeinde gehoben und erhalten worden ist und daß durch seine aufopfernde Thätigkeit als Bürgermeister die hiesige Gemeinde als eine der bestsituirten im Bezirk dasteht. Auch die Verdienst des Dekorirten als langjähriges Mitglied des Distriktrathausschusses, sowie als Landrath des Kreises Unterfranken führte Hr. Regierungsrath den Anwesenden anerkennend und rührend vor Augen. Unter beglückwünschenden Worten heftete Hr. Priester dann dem Jubilar das wohlverdiente Ehrenzeichen an die Brust und schloß mit einem Hoch auf Se. k. Hoh. den Prinz-Regenten.

Sodann wurde von der Schuljugend die Luitpolds-Hymne abgesungen. Hr. Bürgermeister Staab dankte für die Ordensverleihung, die er als unverdient betrachten müßte, da es ihm ja die Pflicht geboten habe, als Bürgermeister, Distriktrathsmitglied und Landrath stets für das Wohl der Gemeinde, des Distrikts und des Kreises einzutreten. Auch die Gemeinde ließ es sich nicht nehmen, den Ehrentag ihres Bürgermeisters besonders zu verherrlichen; Herr Beigeordneter Stenger überreichte dem langjährigen Ortsvorstand für seine vielen Verdienste in der Gemeinde ein Ehrengeschenk in der Form eines prächtigen Lehnsessels, den Hr. Staab gerührt dankend annahm. Zugleich richtete er an die Gemeindeverwaltung die Bitte, man möchte wie seither so auch fernerhin ihm treu zur Seite stehen. Damit war der eigentliche Festakt vorüber. Sodann lud Hr. Staab Hrn. Regierungsrath und die übrigen zu diesem Ehrenakt Erschienenen zu einer geselligen Unterhaltung im Bergmann´schen Gasthaus ein. Dort würzten noch Toaste auf Hrn. Regierungsrath Priester, auf Hrn. Pfarrer von Hösbach, der stets treulich zu dem Jubilar gestanden, auf die Gemeindeverwaltung, die ihn, den Bürgermeister, stets so treulich unterstützt, die fröhliche Unterhaltung und kein Mißton störte dieselbe, bis zu später Stunde erst die eingeladenen Gäste ihr Heim aufsuchten.

Text: Ferdi Sauer
Edit: Stefan Sauer